Das Jahr fing für die Bienen am 10. Januar mit milden Temperaturen und einem kleinen Reinigungsflug an. Man konnte davon ausgehen, dass die Königinnen nun in Eilage gehen. Ab 20. Januar setzte die erste Kältewelle mit mittleren Nachtfrösten und Schneefall ein. Die Kältewelle hielt sich bis Anfang März. Am 10. März war der Hauptreinigungsflug bei 12° C.
Der erste Bruteinschlag fand also nach dem 10. März statt, das heißt, die Völker werden größere Mengen an schlüpfender Brut erst um den 10. April haben. Zu diesem Zeitpunkt war zu beobachten, dass ein Großteil der Altbienen abgingen. Die Völker gehen nur zögernd in die ersten Honigräume, weil die Jungbienenmasse noch nicht ausreichend vorhanden und noch zu kalt ist.
Ein Wachsen der Völker ist erst um den 20. April zu erwarten. Die Temperaturen sind schwankend, kalt und kein Bienenwetter. Erst ab dem 28. April schlägt das Wetter um und wir haben Temperaturen um die 20° C. Ab heute den 28. April sind wir guter Dinge und haben unseren Trachtvölkern den zweiten Honigraum gegeben. Wir erwarten einen 1. Mai mit ca. 25° C.

Am 19. März fand die Vertreterversammlung des Landesverbandes in Hünxe statt. Wir, als Vertreter des Bienenzuchtvereins Haan, waren dazu eingeladen. Im Rahmen der Ehrungen verdienter Mitglieder wurden wir mit einer Urkunde sowie einem Buchgeschenk geehrt.

Der erste Teil der Betrachtungen endet mit schönen Wetteraussichten für den 1. Mai. Die Trachtvölker im Raps konnten sich endlich mal richtig austoben. Aber nach kurzer Zeit wurde es wieder kühl, sogar sehr kalt. Auch unsere Bienenvölker in der Soester Boerde zeigten bei jedem Besuch entweder bei kaltem Regen oder starken Wind, keine Anzeichen große Mengen Nektar einzutragen. Dafür war aber die Schwarmstimmung in den Völkern weit verbreitet. Bei einigen Völkern reichte es die Zellen zu brechen. Andere Völker hingegen waren nicht in den Griff zu bekommen, da half es nur noch die Alt-Königin zu entnehmen. Am Ende der Frühjahrstracht, Ende Mai, konnten wir aber doch noch ganz staatliche Erträge aus der Frühtracht ernten. Die Königinzucht konnte erst Mitte Mai gestartet werden, da die Pflegevölker die erforderliche Stärke noch nicht erreicht hatten. Um den 20. Mai wurde mit den ersten Völkern in die Linde gewandert. Auch hier zeigte sich anfangs das Wetter von seiner unangenehmen feucht-kalten Seite. Am 09. Juni sagten die Wetterfrösche, dass die Höchsttemperaturen doppelt so kalt waren wie ein halbes Jahr vorher am 09.12.2004, nämlich 14 °C. Aber ab dem 10.06.2005 zur Monatsversammlung wurde es endlich länger anhaltend schön. Dies waren die richtigen Temperaturen für starke Völker in kurzer Zeit eine Supersommertracht einzutragen, wie wir es seit vielen Jahren nicht mehr gesehen hatten. Gleichzeitig mit den schönen Temperaturen wurden am 28. Mai und am 11. Juni jeweils Königinnen in Mini-Plus zur Begattung auf die Belegstelle nach Lautenthal gebracht. Die Belegstellen-Betreuer, Herr Salau und Herr Brackmann, haben sich wieder viel Arbeit gemacht, die Belegstelle optimal herzurichten. Mit den Begattungsergebnissen sind wir zufrieden, vor allen Dingen deshalb zufrieden, weil die Bienen von den Königinnen ein optimales Verhalten aufweisen. Es sind Bienen von gleichmäßiger Buckfast-typischen Färbungen, ein sehr sanftes Verhalten und von einer hervorragenden Entwicklung in den Ablegern.

Nach der Sommertracht-Ernte wurde sofort mit der Einfütterung, das heißt, 10 kg Futterteig und mit der Varroabehandlung begonnen. Bei uns im Verein wird fast ausschließlich nur die Oxalsäureverdampfung mit dem Varroxgerät durchgeführt. Bei den ersten Behandlungen Ende Juli und August fielen verhältnismäßig wenige Milben. Dies wurde auch von anderen Imkern immer wieder bestätigt. Gleichzeitig sind einige Imker bei uns im Verein, die am 01. Juli z. B. die Königinnen entnehmen und Edelmaden zusetzen. Diese Maden werden optimal gepflegt und wenn die Jungköniginnen in Eilage gehen, wird bei diesen Völkern wiederum Oxalsäure verdampft, denn in diesem Fall sind die Völker dann brutlos. Erfahrene Imker, die dies praktizieren sind immer wieder erstaunt, wie gesund und stark so behandelte Völker in den Winter gehen. Aber die Varroa ist nicht zu unterschätzen. Das hat sich auch dieses Jahr wieder bestätigt. Auch der Einsatz so genannter Streifen zur Bekämpfung der Varroa war teilweise ein großer Trugschluss. Viele Völker sind offensichtlich resistent. Das wunderschöne Herbstwetter hat die Bienenvölker dazu verleitet immer weiter Brut zu pflegen und damit auch die Varroa. Anfang Oktober kamen die ersten Berichte von zusammenbrechenden Völkern. Auch bei unseren Völkern ging die Varroazahl immer weiter nach oben. Anfang November war die Bilanz so, dass wir zwei Völker hatten mit starker Varrobelastung , das heißt, ca. 3.000 Milben von August bis Ende Oktober. Die anderen Völker zeigten eine normale Belastung von 1.000 Milben im Schnitt im gleichen Zeitraum.

Am 04. September fand unser „Tag der offenen Tür“ im Vereinsgelände statt. Bei strahlend schönem Wetter konnten wir Vertreter der Stadt Haan, die Vorsitzenden von Nachbarvereinen und viele Gäste begrüßen. Als Besonderheit hatten wir auch Herrn und Frau Schmelz, Herrn und Frau Müngersdorff und Frau Dr. Kull mit Gatten bei uns zu Besuch. Bei selbstgebackenem Kuchen und abends bei Original Thüringer Rostbratwürstchen konnte man sagen, es war ein gelungener Tag. Hugo Koch hatte eine Woche vorher 6 Bienenvölker dort aufgestellt, weil er zu Hause umbauen musste. Aber diese Völker hatten es in sich. Nämlich hier konnten wir das erste Mal aus nächster Nähe die so genannten kleinen Bienen auf 4,9 mm Zellgröße begutachten. Das alles sagt nicht viel aber heute Ende November kann gesagt werden, dass diese Völker alle eine Varrobelastung kleiner als 100 Milben aufweisen. Dies ist natürlich ein Anlass zu intensiven Gesprächen. So wurde am 11. November in der Monatsversammlung, die wieder sehr gut besucht war, beschlossen, die kleine Biene zum Hauptthema im Jahre 2006 zu machen. Zu diesem Thema gibt es 2006 weitere Informationen.

Zum Abschluss des Jahres gehen wir sehr optimistisch in das Jahr 2006, da unsere Bienenvölker in erster Linie bedingt durch Lautenthal-Königinnen und einer optimalen Varroabehandlung einen überdurchschnittlich guten Eindruck vor der Winterruhe hinterlassen.